Kino im Kassa:
Virgin Mountain (IS/DK 2015)
Regie: Dagur KariEin Berg von einem Mann. Der übergewichtige, schüchterne und jungfräuliche Fusi ist schon über 40, schreitet aber nicht tatkräftig und aktiv durchs Leben. Schon gar nicht fällt er attraktiven Frauen auf. Zwar lernt Fusi bei einem Tanzkurs recht bald eine Frau kennen, doch die anfangs so fröhlich wirkende Sjöfn entpuppt sich schnell als depressive Person, die zwar nicht bewusst mit Fusis Gefühlen spielt, sein grundgutes Herz jedoch auch nicht wirklich zu schätzen weiß. - Dass Dagur Kari diese komplizierte Romanze nicht einfach in Wohlgefallen auflöst, dass er all die kleinen und größeren Probleme, mit denen Fusi zu kämpfen hat (eine egozentrische Mutter, bei der er immer noch wohnt, unfreundliche Kollegen, die sich über ihn lustig machen) in bester nordischer Lakonie einfach im Raum stehen lässt, verleiht „Virgin Mountain“ besondere Wahrhaftigkeit. Berührende, kitschfreie Charkterstudie eines merkwürdigen, grundsympathischen Typs, der lernt, sich der Welt zu öffnen - in ganz kleinen Schritten...